Jeder Zahn gehört zu einem Planetenprinzip

Ein Gespräch mit der ganzheitlichen Zahnärztin Sophya Susanne Berthold

Sophya Susanne Berthold

von Alexandra Klinghammer (mit freundlicher Genehmigung von ASTROLOGIE HEUTE, erschienen in Nr. 178, www.astrologieheute.ch)

Website Dr. Berthold: www.zahnarztpraxisberthold.de

Die Münchner Zahnärztin Sophya Susanne Berthold arbeitet mit einem ganzheitlichen Ansatz: In Ihrer Praxis behandelt sie nicht nur schlechte Zähne, sie kann anhand der astrologischen Symbolik auch die psychischen Probleme dahinter erkennen.


Astrologie Heute: Frau Berthold, eine Ihrer Spezialitäten in Ihrer ganzheitlichen Zahnarztpraxis ist die Verbindung von Astrologie und Zahnheilkunde. Was muss man sich darunter konkret vorstellen?
Sophya Susanne Berthold: In meiner Praxis arbeite ich unter Berücksichtigung der Einheit von Geist, Seele und Körper. Das bedeutet, dass uns der Körper auf vollkommene Art und Weise zeigt, was sich im Geist und in der Seele abspielt. Die Astrologie dient dabei als Werkzeug der Interpretation. Wenn ein Klient an seinem Eckzahn rechts oben - ein Mars-Zahn - ein chronisches Problem hat, ist dies ein Hinweis, dass es ihm Schwierigkeiten macht, seine Wut männlichen Personen gegenüber zum Ausdruck zu bringen, was ursächlich mit dem Vater zu tun hat.

Jeder Zahn wird also einem Planetenprinzip zugeordnet. Woher weiss man, worüber die einzelnen Planeten herrschen, beispielsweise die Venus über die Schneidezähne und der Mars über die Eckzähne?
Berthold: Diesbezüglich hat sich der Kollege Dietrich Volkmer bereits vor über 20 Jahren verdient gemacht. In seinem Buch MARS IM SPIEGEL schreibt er recht unterhaltsam, wie er durch seine Kombinationsgabe auf die Zuordnungen gekommen ist. Ich selber kann nach 20 Jahren Anwendung sagen, dass die Zuordnungen perfekt sind. Dabei gilt folgendes Schema: Der erste grosse Schneidezahn ist der Venus-Zahn, daneben Merkur, gefolgt von Mars, [upiter Uranus, Saturn, Neptun und als letzter Pluto. Die Mundöffnung wir der Sonne
zugeordnet, der Rachen dem Mond, der Oberkiefer dem weiblichen, der Unterkiefer dem männlichen Urprinzip. In der rechten Mundhälfte sind die VaterlMänner- Themen vertreten, in der linken die MutteriFrauen- Themen.

Bissliche BetrachtungenWelche Vorteile hat es, die Astrologie in die Behandlungen einzubeziehen?
Berthold: Da Geist und Seele dem Körper übergeordnet sind, findet keine wirkliche Heilung statt, wenn man die Zähne rein mechanisch behandelt. Das Symptom wird nur verschoben. Dank der Astrologie lässt sich das Thema sofort auf den Punkt bringen: Ein zehnjähriger Junge schlägt sich den grossen Schneidezahn rechts oben an. Dieser muss wurzelbehandelt werden. Die Bedeutung ist, dass er sich von seinem Vater nicht geliebt fühlt und dadurch auch dieEigenliebe «angeschlagen» ist. Die Mutter erzählt, dass der Vater zurzeit im Gefängnis sitzt.

Ein anderes Beispiel aus meiner jüngsten Praxis: Ein junger Mann kommt mitheftigen Zahnschmerzen am rechten unteren Venus-Zahn in die Praxis. Der Zahn hat weder eine Karies noch eine alte Füllung. Schulmedizinisch gibt es folglich keinen Grund für den Schmerz. Im Gespräch ergibt sich, dass der Patient zurzeit beruflich ganz besonders unter Stress steht und deswegen auf den Schneidezähnen knirscht. Das heisst, er versucht, sich durch Leistung aktiv die Liebe seines Chefs - der stellvertretend für den Vater steht - zu verdienen.

Wenn ich als Patientin zu Ihnen komme, was erwartet mich dann bei Ihnen?
Berthold: Zunächst erwartet Sie eine ganz normale Zahnarztpraxis mit allen üblichen technischen Geräten. Ich nehme mir allerdings sehr viel mehr Zeit als andere Behandler, um einen umfassenden Überblick über den Gesamtorganismus und auch den seelischen Zustand zu erlangen. Wenn ich dann von Ihnen erfahre, dass es im Mund ein oder auch mehrere chronische Probleme gibt, würde ich eine astrologische Kurzinterpretation machen und Sie motivieren, mit mir an diesem Thema zu arbeiten. Dazu habe ich eine eigene Methode entwickelt, die «Befreiungs- und Integrationstherapie».

Wenn unsere Zähne jeweils mit bestimmten psychischen Themen zu tun haben, dann ist anzunehmen, dass beispielsweise Saturn- oder Pluto-Zähne mehr Schwierigkeiten bereiten als andere. Stimmt das?
Berthold: In der Tat haben die meisten Menschen exakt mit den Pluto- und Saturn-Zähnen viele Schwierigkeiten.

Lässt sich an der Gesundheit unserer Zähne demnach auch einiges über den Zustand unserer Kultur sagen?
Berthold: Probleme an den Saturn-Zähnen sind meiner Meinung nach so häufig, weil wir in unserem Kulturkreis keine gesunde Trauerkultur haben. Die Trauerphase soll - so wird erwartet - mit der Beerdigung abgeschlossen sein, und das ist nicht möglich. Bei Problemen mit den SaturnZähnen gibt es häufig einen Zusammenhang mit Suizid im persönlichen Umfeld oder einem anderen traumatischen Verlust einer geliebten Person. Die Angst vor dem Tod wird in Krankenhäuser und Pflegeheime verlagert, und die Angst vor dem Nichtmateriellen, Spirituellen, Transsaturnalen ist nach wie vor weit verbreitet.

Was die Weisheitszähne anbelangt, ist es ja vielfach üblich, diese bereits im jugendlichen Alter von zirka 15 Jahren operativ entfernen zu lassen: diese Pluto-Zah-ne liegen auf dem Herzmeridian. Hier spannt sich für mich die Thematik von leidenschaftlicher - das heisst scheinbarer, in Wahrheit aber zerstörerischer - Liebe voller Leid bis hin zu wahrer Herzensliebe, in der man zu tiefen Gefühlen und vollständiger Hingabe fähig ist. Ist nicht die Handymania eine Art von plutonischem Kontrollwahn? Immer muss die andere Person per SMS erreichbar sein.

Die Zähne sagen also auch etwas über unser Liebesverhalten aus?
Berthold: Ja. Ein kollektives Thema ist hierbei für mich, dass sexuelles Interesse häufig mit Liebe verwechselt wird. Egal, welche Zeitschrift Sie aufschlagen, wenn die Überschrift lautet «Wie lieben die Europaer?», handelt garantiert der ganze Ar-
tikel von Sex. Auch die starke Zunahme an Pornografie würde ich hier einordnen. Interessant ist, dass Weisheitszähne oft nicht angelegt, das heisst nicht vorhanden sind ...

Diese «Nichtanlagen» gibt es auch bei anderen Zähnen. Im Oberkiefer fehlen ge legentlich die Merkur-Zähne. Diese Personen haben Schwierigkeiten, über Gefühle zu kommunizieren. Wenn die Uranus-Zähne fehlen, was sowohl im Oberkiefer als auch im Unterkiefer vorkommt, hat die Person einen erschwerten Zugang zu diesem Bereich. Solche Aussagen finde ich auch immer im Geburtshoroskop bestätigt.

Ist es möglich, dass ein Zahn nur durch die Beschäftigung mit einem seelischen Problem wieder von selbst gesundet?
Berthold: Wenn ein Zahn durch Karies beschädigt ist, verschwindet die natürlich nicht durch Zauberei. Da muss dann schon der Bohrer her. Einen toten Zahn kann man auch nicht wiederbeleben, und das Ziehen eines Zahnes ist häufig durchaus sinnvoll. Vor allem, wenn die betroffene Person an einer schwerwiegenden Krankheit wie Krebs leidet. Allerdings gibt es auch mysteriöse Zahnschmerzen, die man keinem organischen Befund zuordnen kann. Dann spricht man von einem «psychogenen Zahnschmerz», Im Laufe meiner über 20-jährigen Tätigkeit als Zahnärztin habe ich eine neue Therapiemethode entwickelt, die in diesen Fällen sehr hilfreich ist. Die Grundlage dieser Methode ist die Ablösung von Elternprägungen. Wir haben von diesen zwar unendlich viele, ich bin allerdings darauf gekommen, dass es vier übergeordnete Prägungen gibt: die Unfähigkeit, sich selbst zu verstehen, die Unfähigkeit, andere zu verstehen, die Unfähigkeit, sich selbst zu verzeihen, und die
Unfähigkeit, anderen zu verzeihen. Wichtig dabei ist die Definition, dass Verzeihen bedeutet, den eigenen Schmerz loszulassen. Was nicht verziehen wurde, kann in Form eines körperlichen Schmerzes zurückkehren, an den Zähnen oder auch im übrigen Organismus. Auf diese Art und Weise konnte ich schon viele Menschen von ihrem Zahnschmerz befreien. Ich habe schon Fälle gehabt, bei denen bereits mehrere Zähne gezogen oder abgetötet wurden, weil der rein schulmedizinisch orientierte Kollege keinen anderen Rat wusste. Selbst wenn dieses Malheur bereits geschehen ist, lohnt es sich aber, noch nachträglich an der seelischen Ursache zu arbeiten, weil tote Zähne Störfelder sein können.

Wie gehen Sie dabei vor?
Berthold: Für das Verständnis sich selbst und anderen gegenüber hilft uns die Astrologie sehr gut weiter. Seit drei Jahren arbeite ich zusätzlich mit dem Enneagramm. Bei dieser Methode gilt es zunächst, herauszufinden, welche Charakterfixierung die betreffende Person hat. Da ich in meiner Therapie auch mit Kinesiologie arbeite, kann ich das in einer Minute austesten.

Lässt sich an den Zähnen auch die Persönlichkeit eines Menschen ablesen?
Berthold: Ganz sicher. Gesunde Zähne zu haben, bedeutet, dass man «Biss im Leben hat», anderen auch mal «die Zähne zeigen» kann. Stark abgeknirschte Zähne weisen darauf hin, dass man zu verbissen ist oder zu perfektionistisch. Ein verwahrlostes Gebiss heisst entweder, dass die betreffende Person zu bequem und zu nachlässig bei der Zahnpflege und den regelmässigen Kontrollen ist, oder aber eine Zahnarztphobie hat, was gar nicht so selten ist. In meiner Praxis hatte ich schon Patienten, die deswegen 20 Jahre nicht beim Zahnarzt waren und sich unendlich dafür schämten. Mit der von mir entwickelten Methode kann man eine solche Phobie fast immer mit einer Behandlung auflösen. Diese Menschen sind wirklich sehr dankbar, wenn sie anschliessend in der Lage sind, sich die Zähne vollständig sanieren zu lassen.

Sophya Susanne BertholdWürden Sie generell dem Satz zustimmen «Je mehr wir uns selbst leben, desto eher haben wir gesunde Zähne?»
Berthold: Diesem Satz kann ich voll und ganz zustimmen. Das gilt für unsere Zähne genauso wie für den übrigen Orgarusmus.

Frau Berthold, vielen Dank für dieses interessante Gespräch.