Pluto aus astrologischer Sicht (Juli 2015)

Der historische Vorüberflug der Raumsonde New Horizons am Zwergplaneten Pluto Mitte Juli 2015 schreibt Weltraumgeschichte.
Die Sonde startete im Januar 2006. Pluto ist rund 5 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Um diese Strecke in weniger als zehn Jahren zu schaffen, musste New Horizons bis auf ca. 50.000 km/h beschleunigen, nebenbei Daten des Planeten sammeln und Bilder aufnehmen. Die Signale brauchen etwa 5 Stunden bis zur Erde, und die Bildübertragung ist schleppend, sodass die Daten erst im kommenden Jahr vollständig sein dürften. So liest man.

Kein gewöhnlicher Zwerg

Beim Start der Raumsonde galt Pluto noch als Hauptplanet. Kurz danach wurde er auf Beschluss der Internationalen Astronomischen Union zum Zwergplaneten degradiert, weil er mit seinem Durchmesser von 2300 km angeblich zu klein war. Was ihn aber nicht weniger interessant macht. Warum auch? Über wie groß oder klein ein sogenannter Zwergplanet sein sollte, lässt sich streiten, die Definition bleibt aber immer beliebig, da von Menschen festgesetzt. (Man denke etwa an meteorologische oder an medizinische Grenzwerte, die laufend angepasst werden.) Wenn Größe entscheidet, dann wäre ja auch der im Verhältnis zum gigantischen Jupiter mickrige Merkur fällig. Riesen und Zwerge haben zumindest im religiös-mythologischen Weltbild dieselbe Würde. Die von der IAU für diesen Schritt vorgebrachten sekundären Argumente klingen wenig überzeugend.
Pluto weist immerhin einige planetentypische Besonderheiten auf. Im Verein mit seinem Mond Charon ist er der einzige Doppelplanet im Sonnensystem, weil der Schwerpunkt des Paares sich außerhalb beider Körper befindet. Er ist außerdem der einzige Planet, dessen Umlaufbahn sich mit der eines anderen Planeten (Neptun) überschneidet. Und Pluto ist auch extravagant, weil er die größte ekliptikale Neigung (zur Erdbahn) aller Großplaneten aufweist. Ein außergewöhnlicher Himmelskörper, dem die Bezeichnung Zwergplanet so gar nicht zu Gesicht steht. Schlussendlich mischt er auch im Reigen der Tierkreiszeichen als Herrscher des Skorpion ebenbürtig mit. Und diese seine Stellung ist inzwischen in Astrologenkreisen als 'wirksam' anerkannt.

Die astrologische Sicht

Kurz gesagt, symbolisiert dieser Planet das menschliche Streben nach Macht und Einfluss. An seiner Positionierung in einem Geburtsbild (Horoskop) ist zu erkennen, wie der Mensch (einzeln oder in einem Verband) durch Krisen zur inneren Wahrheit gelangen kann, und wodurch Wandlung und Erneuerung geschieht.

Aber was hat dies mit meinem Sternzeichen auf sich, fragt sich vielleicht ein Leser? Auf die ‚Sterne‘, genauer die Planeten, ist der Mensch innen resonant, er schwingt unbewusst mit. Und jeder trägt die kosmische Kraft von Pluto von Geburt an in der Seele, mit der damit verbundenen Aufgabe, seine Macht zur rechten Zeit am rechten Ort (in einem bestimmten Lebensbereich) geltend zu machen. Dieser Himmelskörper stellt eines der dem Menschen eingebauten Konfliktpotentiale dar und macht sowohl Skorpion-Geborenen als auch solchen mit dem Aszendenten oder dem Mond im Skorpion-Zeichen besonders zu schaffen. Im Folgenden wird das Wirken von Pluto auf überpersönlicher Ebene angedeutet, als …

Ein Teil von jener Kraft…

„…die stets das Böse will und stets das Gute schafft.“ - Gleichzeitig zum Eintritt von Pluto ins Steinbock-Zeichen im Jahre 2008 begann die gegenwärtige Finanz- und Wirtschaftskrise, die aus astrologischer Warte als Lernprozess zu verstehen ist, mit Macht verantwortungsbewusst umzugehen und die Schulden aus der Vergangenheit abzutragen. Die Europäische Union mit ihrer Eurogruppe ist auch eine Schuldenunion. Im Vollmond-Horoskop von Anfang Juli 2015, als die Saat des kämpferisch betonten Juni-Neumondes zur Blüte kam, stand der Mond bei Pluto in Steinbock frontal zu Sonne und Mars im Krebs-Zeichen (ausschließlich auf die Ekliptik projiziert gesehen) und spiegelte damit die politisch verhärteten Fronten nicht nur im Euroraum, sondern auch auf lokaler Ebene deutlich wider (Brennercom-Krimi, Benko-Kaufhausprojekt, zerrissene Bozner Stadtregierung; in Meran scheinen die Altlasten weniger drückend). Eine derartige Opposition zwischen planetaren Kräften ist Zeichen dafür, dass eine extreme Spannung sozusagen ‚in der Luft liegt‘. Bei Machtkämpfen werden alle Register gezogen, auch auf die Gefahr hin, dabei selbst unterzugehen. Kompromissbereitschaft hat sich erst Mitte Juli unter dem letzten Neumond abgezeichnet, der (in Spannung zu Uranus) den Keim zu einem Befreiungsschlag in sich trägt.