Das Jahr des Steinbock-Stelliums Teil 2 (Juni 2020)

Vor einem Jahr hätte sich wohl niemand die inzwischen gelockerten Einschränkungen im Alltagsleben vorzustellen vermocht, die die Obrigkeit den Bürgern in Zeiten von ‚Corona‘ in Form von Social Distancing (ein Widerspruch an sich) und Home Office auferlegt. Die astrologischen Signaturen der Krise haben gesellschaftliche Relevanz, weil Jupiter und Saturn als ‚gesellschaftliche Planeten‘, zusammen mit Pluto im kardinalen Steinbockzeichen, am Himmel dominant in Erscheinung treten und bereits in der Vergangenheit mit Erschütterungen und Umstürzen einhergingen.

Saturn/Pluto-Konjunktion
12. 1. 2020 (ohne Häuser)

Q: Astrologie Heute

Legende

Rückblick

Eine Korrektur des scheinbar grenzenlosen Wirtschaftswachstums schien vielen Kritikern längst überfällig. Das Covid-19-Virus war nur der Anlass dafür. Laut WHO war das Ausbruchsdatum der Seuche der 17.11.2019 in Wuhan, mit einer Sonnenposition auf 25 Grad Skorpion. Der Döbereiner-Gruppenschicksalspunkt dazu lautet Merkur-Uranus, was so viel heißt wie ‚Umstritten zwischen den Stühlen, aus einer Zugehörigkeit ausbrechen, sich überall verbreiten‘. Dieser Tierkreisgrad steht exakt im Spannungswinkel zur Uranusposition auf 25 Grad Wassermann am Beginn der Sars-Epidemie 2002 sowie der Spanischen Grippe. Die aktuelle Pandemie scheint eine astrologische Entsprechung aber auch in der Stellung von Chiron im Widderzeichen, am sog. Widderpunkt zu finden, der einen schmerzhaften Neuanfang kennzeichnet. Als 'verletzter Heiler' steht er für Krankheiten, die schwer in den Griff zu bekommen sind. Bereits bei früheren Epidemien stand er im Tierkreis am selben Punkt (Spanische Grippe 1918, Hongkong Grippe 1968) - an den er erst in ca. 50 Jahren wieder zurückkehrt.

Fette und magere Jahre

Der 32–37 Jahre dauernde Saturn/Pluto-Zyklus ist als Kredit- und Schuldenzyklus dafür bekannt, Zeiten des Wohlstands oder der Kargheit einzuläuten. Die seit 1982 durch das Waagezeichen geprägte Zeit weltumspannender freier Marktwirtschaft mittels großzügiger Kreditvergabe und Schuldenfalle wird nun von einer Zeit vermehrter Disziplin und Selbstbeschränkung im Steinbockzeichen abgelöst. Ganz im Sinne der biblischen fetten und mageren Jahre. Dabei werden strukturelle Veränderungen notfalls auch erzwungen. US-Notenbankchef Powell spricht von einem sehr unsicheren Weg, der vor der Wirtschaft liege. Erst in den kommenden Monaten (wenn nicht gar Jahren) werde sich herausstellen, wohin die Reise wirklich gehe.

Die Ausschaltung des Einzelnen

Inzwischen erleben die Menschen durch Social Distancing und Home Office den unfreiwilligen Verzicht auf die Nähe von Mitmenschen. Dabei nimmt die Obrigkeit die Bevölkerung als Geisel, um das Gesundheitssystem zu schützen. Dazu müssen Risikogruppen vor sich selber geschützt werden. Leben bedeutet aber immer Risiko (dieses Leben zu verlieren). Wer das Risiko aus dem Leben ausschließt, sei es durch Versicherungen oder durch Wegschließen, schließt die Endlichkeit aus und ‚huldigt‘ dem Sterilen. Sagt die Philosophin und Linguistin Karin Afshar. Das ‚Heimbüro‘ gleiche der Beschneidung und Vernichtung des Privaten, einem Einbruch des Staates in das Innerste der Menschen, mit der Aufhebung der Trennung von Tätig-Sein und Sein… (Zu weiteren Wortneuschöpfungen in Corona-Zeiten siehe http://www.lektoratkarinafshar.de/die-sprache-in-zeiten-von-pandemimus/).

Seelische Folgeschäden lassen sich nicht quantifizieren. Selbst der deutsche Bundespräsident hat es zumindest im Nachhinein auf den Punkt gebracht: Wenn er höre, alles andere habe vor dem Schutz von Leben zurückzutreten, müsse er sagen, dass das in dieser Absolutheit nicht richtig sei. Wenn es überhaupt einen absoluten Wert in unserem Grundgesetz gäbe, dann sei das die Würde des Menschen. „Aber sie schließt nicht aus, dass wir sterben müssen“, sagte Schäuble.

Wiederkehr des Verdrängten

Markus Gabriel, Professor für Erkenntnistheorie und Philosophie an der Universität Bonn, sieht in der gegenwärtigen Bereitschaft der Menschen, sich einem ‚virologischen Imperativ‘ freiwillig zu unterwerfen, in der Wiederkehr des Verdrängten und meint: „Wir wissen eigentlich intuitiv, dass die westliche Lebensform, in der wir uns behaglich eingerichtet haben, fatale Konsequenzen für sehr viele Menschen auf dem Planeten hat. Nun nutzen wir die Corona-Krise, um uns von dieser Situation reinzuwaschen. Wir bestrafen uns, üben uns in Konsumverzicht, schonen die Umwelt und die Mitmenschen. Zugleich solidarisieren wir uns mit ihnen imaginär. Denn vor dem Coronavirus sind ja alle gleich: Jeder kann sterben.»

Ausblick

Die Rückkehr von Saturn in den Steinbock Anfang Juli könnte ein harter Realitätscheck für alle Probleme sein, die zu Beginn dieses Jahres nicht gelöst wurden. Und mit dem zweiten Durchgang der Jupiter-Pluto-Konjunktion gegen Ende Juni könnten auch die Ängste der ersten drei Monate dieses Jahres um das Wohlergehen der kollektiven Gesundheit und Wirtschaft zurückkehren. Selbst wenn die Entwarnung in unseren Breiten vorläufig anhält, ist mit der Rückkehr von Mars im Widder Mitte September erneut mit einem Wiederaufflammen der Virusepidemie da und dort zu rechnen.

Der kommende Neumond im Krebszeichen vom 21. Juni wird von einer ringförmigen Sonnenfinsternis begleitet (Finsternisse im gleichen Grad und Zeichen von Radix-Planeten einer Nation weisen auf einen Kurswechsel des entsprechenden Landes hin) und betont damit die Familie (Krebs) sowie Freunde und Gleichgesinnte (11. Haus). Also dürfte sich ein Sommer in häuslicher Umgebung (Krebs) anbahnen. Mars und Neptun in Spannung dazu trüben zwar die Stimmung, bieten aber Raum für Wasserfreuden. (Juni 2020)